6. Juni 1903 - 3. November 1979 Berta Hardegger, 1966 Foto: Kulturmuseum St.Gallen
Bertha Hardegger
1903 - 1979: Bütschwil, Lesotho, Thalwil
Ärztin
Die Toggenburgerin gehört zu den ersten katholischen Missionsärztinnen der Schweiz. 1937-1970 arbeitete sie im Bergland von Lesotho, im Süden Afrikas, unter schwierigen Bedingungen. 1946-1969 schenkte sie dem Kulturmuseum verschiedenste ethnographische Objekte aus Lesotho. Darunter gibt es eine einige, die von Heilern stammen, die zum Christentum übergetreten waren. Ihre ausführlichen Tagebücher, verfasst in Stenografie, galten lange als verschollen, greifbar war nur die schmale Auswahl, die 1987 als Buch erschienen war. 2022 wurden bei Recherchen immerhin die Bände 1966-1970 entdeckt: Fotokopien einer Transkription unbekannter Herkunft. Die Bände befinden sich in der Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern.
Quellen
Archiv Kulturmuseum
J.P. Specker (Hg.). Bertha Hardegger, Mutter der Basuto. Als weisse Ärztin in Schwarzafrika, 1987.
Bertha Hardegger. Sitten und Gebräuche der Basuto im Zusammenhang mit dem Werden des Menschen. In: Schweizerische Medizinische Wochenschrift 1951, 1154-1156.
Literatur
Ein Feminismus für sich selbst. Interview mit der simbabwisch-amerikanischen Historikerin Ruramisai Charumbira. In: WOZ 5/2021 vom 4. Februar 2021.
Peter Müller (red.). Sangomas, Traditionelle Heilerinnen und Heiler Südafrikas, im Eigenverlag des Kulturmuseums, 2014.
Ruramisa Charumbira. Becoming Imperial: A Swiss Woman’s Shifting Identity in British Southern Africa. In: Patrizia Purtschert and Harald Fischer-Tiné (Eds.), Colonial Switzerland: Rethinking Colonialism from the Margins, 2015, 157-178.
In der Ausstellung «Sangomas – Traditionelle Heiler in Südafrika», die das Kulturmuseum 2014 zeigte, gab es ein Modul mit Bertha Hardegger. Der Grund: Sie hatte in Lesotho vielschichtige Begegnungen mit solchen Heilern und Heilerinnen.
Die Künstlerin Lilian Beidler beschäftigt sich seit 2019 mit Bertha Hardegger, www.loul.ch, Pierce my skin Project.