31. Mai 1908 - 27. November 2003 Hans Himmelheber, 1971 Foto: Museum Rietberg, Zürich
Hans Himmelheber
Paris, Côte d'Ivoire, Kongo, Liberia, Alaska, New York
Kunstethnologe, Ethnografika-Händler
Hans Himmelheber, Sohn eines Möbelfabrikanten in Karslruhe, begann nach dem Abitur 1926 eine Banklehre. Ab 1927 folgten mehrere Semester Wirtschaftsstudium. Im Paris der 1930er-Jahre kam Himmelheber erstmals in Berührung mit Objekten afrikanischen Ursprungs. Er stieg noch 1930 in den Kunsthandel ein, wobei das Kulturmuseum St.Gallen zu seinen ersten Kunden zählte. 1931 begann er ein Studium der Kunstgeschichte und Völkerkunde an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin und an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seine erste Forschungs- und Sammlungsreise tätigte er von Februar bis Mai 1933 in die damalige französische Kolonie Côte d’Ivoire. Bis 1975 folgten 13 weitere Reisen in die Côte d’Ivoire, den Kongo, nach Liberia und einmal auch nach Alaska. Himmelheber blieb zeitlebens ein unabhängiger Wissenschaftler und Händler. Er publizierte viel und war 1966 und 1969 Gastdozent an der Columbia Universität in New York für African Art History. Sein Fokus auf die Hersteller der Kunst Afrikas als individuelle Künstler war für die 1930er-Jahre sehr innovativ und wird bis heute positiv hervorgehoben. Seine Verschränkung von ethnologischen Methoden mit kunstwissenschaftlichen Fragestellungen wurde vor allem in Frankreich und den USA sehr geschätzt. Eine feste Anstellung an einer deutschen Universität oder einem deutschen Museum blieb ihm jedoch zeitlebens verwehrt.
Quellen
Archiv Kulturmuseum
Hans Himmelheber. N-Künstler. Ethnographische Studien über den Schnitzkünstler bei den Stämmen der Atutu und Guro im Innern der Elfenbeinküste. 1935.
Hans Himmelheber. E-Künstler. Ergebnis einer völkerkundlichen Reise in Alaska. 1938.
Hans Himmelheber und Ulrike Himmelheber. Die Dan. Ein Bauernvolk im westafrikanischen Urwald. 1958.
Hans Himmelheber. N-kunst und N-künstler. 1960.
Hans Himmelheber und Eberhard Fischer. Das Gold in der Kunst Westafrikas, Museum Rietberg Zürich, 1975.