Hagen, schon als Kind von den Bergen fasziniert, studierte Geologie an der ETH Zürich, promovierte über die Geologie der Walliser Alpen und arbeitete danach u.a. am Geodatischen Institute der ETH im Bereich Luftbild-Interpretation. 1950 reiste er nach Nepal, als Mitglied der ersten vom Bund finanzierten Schweizer Mission für Entwicklungshilfe. Nach deren Ablauf blieb er im Land, zunächst im Auftrag der Regierung, dann als Uno-Delegierter. Nepal wurde für ihn zur zweiten Heimat. Nach der Unterwerfung Tibets durch die Volksrepublik China 1959 engagierte er sich für die Rettung und Aufnahme zehntausender tibetischer Flüchtlinge in Nepal. 1961/62 vertiefte er als Chefdelegierter des IKRK dieses Engagement und setzte sich auch für die Ansiedlung tibetischer Flüchtlinge in der Schweiz ein. In diesen Jahren gewann er das Vertrauen des Dalai Lama, dem er zeitlebens verbunden blieb. Einsätze in der Entwicklungszusammenarbeit und der Katastrophenhilfe führten ihn in zahlreiche Länder. 1974 bis 1982 hatte Toni Hagen einen Lehrauftrag am Nachdiplomstudium für Entwicklungsländer an der ETH Zürich. Mit seinen Ansichten verursachte er immer wieder Kontroversen. Hagen war ein Pragmatiker und Macher, für Technokraten und Ideologen hatte er wenig übrig. Zu seinem Credo gehörten die Stärkung lokaler demokratischer Strukturen und die Mitwirkung der Direktbetroffenen in eigener Verantwortung. Dem Kulturmuseum schenkte oder verkaufte er wichtige Objekte aus Nepal und Tibet.
Quellen
Literatur