Geschichte / Konrad Fehr, Julius August und Ferdinand Ludwig Fehr
                            
                            Ein Medaillon mit Miniaturmalereien auf Elfenbeinplättchen zeigt auf der einen Seite den Vater Konrad Fehr (1764–1799), Kaufmann in St.Gallen und Unteroffizier bei der Kavallerie, auf der anderen Seite seine beiden Söhne Julius August (1789–1874) und Ferdinand Ludwig (1792–1867) im Alter von etwa acht und zehn Jahren. Vermutlich liess die Mutter Judith Schlatter (1766–1822) den Schmuck als Andenken anfertigen, als ihr Mann 1799 mit nur 35 Jahren verstarb. Die Todesumstände sind nicht bekannt. Vielleicht fiel er während des Zweiten Koalitionskriegs, als französische und österreichische Truppen in der Ostschweiz und in der Ersten Schlacht bei Zürich kämpften. Der jüngere Sohn ist mit einem Schmetterling dargestellt – ein Symbol für die befreite Seele und die Hoffnung auf Auferstehung. Die Söhne wie der Vater tragen eine Frühform des Fracks mit hohem Umlegekragen und breitem Revers, der in England «Riding Coat» (Reitrock) und in Frankreich «Redingote» hiess und in bürgerlichen Kreisen beliebt war. Dazu trug man ein Gilet und ein breites geknöpftes Halstuch, Vorläufer der heutigen Krawatte.
                                        Herkunft: Europa, Schweiz, Ostschweiz, St.Gallen
                                                            Datierung: 1799-1800 
                                                                                                                                        
                                        Material: Aquarell auf Elfenbein, gerahmt 
                                                            Masse: DM 6,7 cm
                                                            Inventarnummer: G  10065
                                    
                    
                                        Provenienz:
- 30.04.1915: Bertha Köberlin, Schenkung
- Kulturmuseum St. Gallen