Geschichte / Palmesel

Palmesel

Im Mittelalter gehörte zur Ausstattung jeder grösseren Kirche ein Palmesel, der bei der Prozession an Palmsonntag mitgeführt wurde. In Frauenklöstern wurden oft kleinere Varianten durch den Kreuzganz gezogen. Man erinnert sich dabei an den festlichen Einzug Christi in Jerusalem auf dem Rücken eines Esels. Das Beispiel hier wirkt etwas naiv und statisch. Doch eine Prozessionsfigur musste vor allem über eine gewisse Stabilität verfügen. Während der Reformation wurden viele Palmesel in Süddeutschland und auf Schweizer Gebiet zerstört. In Zollikon am Zürichsee und am Bodensee warf man sie am Palmsonntag in den See. Dieser Palmesel wurde in Benfeld im Elsass aufgefunden. Der Ort war in die Wirren der Reformation und in den Dreissigjährigen Krieg (1618–1648) verwickelt.

Herkunft: Europa, Schweiz, Ostschweiz
Datierung: um 1520/25
Material: Lindenholz geschnitzt, farbig gefasst, Wagen Tannenholz
Masse: H 188 x B 70 x T 155 cm
Inventarnummer: G 6743

Provenienz:
- 09.09.1905: Pauline Levy, Ankauf
- Kulturmuseum St. Gallen

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