Coray verbrachte seine Jugend in einem St.Galler Waisenhaus. Erst Lehrer und Schuldirektor, ab 1917 Galerist und Buchhändler in Zürich, begann er um 1909 Kunst zu sammeln. Nach der Heirat konnte er ab 1919 mit dem Vermögen seiner Frau Dorrie teure Werke alter Meister erwerben. Anfang der 1920er-Jahre verkaufte er zwei Gemälde für eine Million Franken und erwarb fast 2000 Objekte afrikanischer Kunst bei dem Pariser Galeristen Paul Guillaume, um den reichen amerikanischen Sammler Albert C. Barnes auszustechen. Er schrieb in einem Brief am 27. Juni 1926: «Jetzt habe ich wohl eine der grössten & auch bedeutendsten Privatsammlungen an N-kunst.» Nach dem Tod seiner Frau im Mai 1928 geriet er in ernste finanzielle Probleme und die Sammlungen wurden bei einer Bank verpfändet. 1940 konnten mehrere Schweizer Museen ungefähr 800-900 Objekte erwerben – etwa 140 davon befinden sich im Kulturmuseum. Trotz seines Konkurses gelang Coray, ab 1930 Hotelier in Agnuzzo (TI), der Aufbau einer neuen Sammlung.
Quellen
Archiv Kulturmuseum
Archiv Völkerkundemuseum der Universität Zürich
Literatur
Die Afrika-Sammlung von Han Coray in Schweizer Museen. Verschiedene Beiträge. In: Kunst & Kontext Nr.11, Juli 2016.
Rudolf Koella. Das Leben des Han Coray. 2002.
Urs Steiner. Biografie eines Besessenen. In: NZZ vom 15. Januar 2002.
Miklós Szalay (Hg.). Afrikanische Kunst aus der Sammlung Han Coray, 1916-1928. 1995. (Anlässlich der Ausstellung «Afrikanische Kunst aus der Sammlung Han Coray 1916 – 1928» im Völkerkundemuseum der Universität Zürich, 2.12.1995 – 2.6 1996, und in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden, 22.6. – 1.9.1996.)